Erste Marcellusflut, 16. Januar 1219:
Die erste nordfriesische Sturmflut, von der ein Augenzeugenbericht existiert. „Das Meer ergoss sich kochendem Wasser ähnlich und überschwemmte das friesische Küstenland, das wie von einem plötzlichen Tod überfallen wurde“, notierte der Geistliche Emo von Wittewierum. Schätzungsweise 10.000 Menschen sterben allein in Nordfriesland.
Zweite Marcellusflut, 16. Januar 1362:
Wieder am Tag des heiligen Marcellus fegt ein Jahrhundertsturm über das Land und bringt Flutpegel mit sich, denen die meist nur zwei Meter hohen Deiche der Zeit nicht gewachsen sind. Die Küstenlinie verändert sich radikal. Sylt, Amrum und Föhr sind plötzlich Inseln. Rungholt versinkt – mehrere tausend Menschen ertrinken. Die Nordfriesen sprechen von der ersten „Groten Mandränke“, dem großen Menschen-Ertrinken.
Burchardiflut, 11. Oktober 1634:
Die zweite „Grote Mandränke“. Allein in Nordfriesland sollen 9.000 Menschen in den Fluten gestorben sein. Die bohnenförmige Insel Strand zerreißt in Pellworm und Nordstrand. Allein dort gehen 1.300 Häuser, 28 Windmühlen und 50.000 Stück Vieh verloren, schreibt der Chronist Anton Heimreich.